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Einladung

Als der Staat rot sah - Politische Justiz im Kalten Krieg

Gezeigt wird der Fernseh-Dokumentarfilm "Als der Staat rot sah" von Hermann Abmayr, am 18. Mai 2006, Uhrzeit: 19 Uhr, Humboldt-Universität zu Berlin (3. Etage, Westflügel), Saal 3094, Unter den Linden 6. Es diskutieren Zeitzeugen, Rechtsanwalt Heinrich Hannover (angefragt), Hermann Abmayr und Rechtsanwalt Wolfgang Kaleck (Moderation).

Während der Kommunistenverfolgung in West-Deutschland wurden zwischen 1950 und 1968 etliche tausend Männer und Frauen wegen ihrer politischer Aktivitäten und Überzeugung verurteilt. Der Filmemacher Hermann Abmayr spricht von rund 125.000 Ermittlungsverfahren und mindestens 6.000 Verurteilungen. Es drängt sich auf, hierin die Kehrseite der Straflosigkeit von NS-Verbrechern zu erkennen. Heinrich Hannover zeichnet diese Kontinuitäten in seinen Büchern ,Politische Justiz - 1918 - 1933' und in ,Republik vor Gericht - 1954 - 1974' nach. Widerstandskämpfer, die unter den Nazis in Gefängnissen oder KZs saßen, standen im befreiten Deutschland wenige Jahre später erneut wegen ihrer politischen Überzeugung vor Gericht. Oft waren die Richter die selben, die schon innerhalb der NS-Justiz ihr Unwesen getrieben hatten und in der jungen Republik schon wieder Recht sprachen.

Prof. Wolfgang Seiffert erfuhr Kommunistenverfolgung am eigenen Leib. Er war Redakteur einer FDJ-Zeitung in Düsseldorf, wurde wegen Vorbereitung zum Hochverrat verurteilt, flüchtete aus dem Strafvollzug in die DDR, studierte Jura an der Humboldt-Universität, wurde Professor für internationales Wirtschaftsrecht in Potsdam, wurde nach einem Krach mit Honecker quasi ausgebürgert, erhielt Professuren in Kiel, Moskau, Strassburg, Cambridge.

Hermann G. Abmayr, Filmemacher und Autor des Films, "Als der Staat rot sah" sowie zahlreicher weiterer Dokumentationen.

Wolfgang Kaleck, Strafverteidiger, Menschenrechtsanwalt und Vorsitzender des Republikanischen Anwältinnen- und Anwältevereins.

Eine gemeinsame Veranstaltung des Arbeitskreises kritischer Juristinnen und Juristen, der Vereinigung demokratischer Juristinnen und Juristen und des Republikanischen Anwältinnen und Anwältevereins

Bei Presserückfragen wenden Sie sich an: Dr. Andreas Engelmann, Bundessekretär der VDJ, Tel.: 06971163438, E-Mail: bundessekretaer@vdj.de
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