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Mitteilung

Hans-Litten-Preis 2004 an Lea Tsemel und Mohammad Na'amneh

Beide haben sich Zeit ihres Lebens engagiert, aufopferungsvoll und mutig vor israelischen Gerichten und gegenüber israelischen Behörden für die Respektierung der Menschenrechte und für eine friedliche und gerechte Lösung des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern eingesetzt. Beide sind damit auch Beispiel für ein "anderes Israel" als jenes, welches durch die derzeitige israelische Regierung dargestellt wird.

Die VDJ verleiht alle 2 Jahre den Hans-Litten-Preis an Anwältinnen oder Anwälte für deren dauerhafte, mutige und aufopferungsvolle Arbeit insbesondere zur Verteidigung der Menschenrechte und der Demokratie.

Hans Litten war ein Berliner jüdischer Anwalt, der in der Roten Hilfe tätig war und der in vielen Prozessen auch gegen prominente Nationalsozialisten aufgetreten war. Im damals berühmten Edenpalast-Verfahren gegen die SA erzwang Litten als Nebenklägervertreter die Ladung Hitlers als Zeugen. Es gelang ihm, Hitler zu veranlassen, die wahren Ziele der NSDAP offen zu legen. Er war der NSDAP deswegen besonders verhasst und wurde bereits Anfang 1933 nach dem Brandanschlag auf den Reichstag inhaftiert und nach jahrelangen Qualen in Esterwegen und in Buchenwald schließlich in 1938 Dachau in den Tod getrieben.

Die Regierung der DDR hatte zu Ehren von Hans Litten eine Straße in Berlin Mitte nach ihm benannt. In dieser auch nach 1989 nicht umbenannten Straße hat heute die Bundesrechtsanwaltskammer ihren Sitz, die ebenfalls die Erinnerung an Hans Litten pflegt.

In der Vergangenheit haben den Hans-Litten-Preis der VDJ unter anderem die heute in Tübingen lebende Autorin und in Tübingen lebende israelische Anwältin Felicia Langer, die Anwältin Barbara Hüsing, die Anwältin Barbara Degen, die kurdisch-türkische Anwältin Eren Keskin und der ehemalige Richter am Oberlandesgericht in Niedersachsen Helmut Kramer erhalten.

Der Hans-Litten-Preis wird am 5. Februar 2005, dem 67. Todestag von Hans Litten, in Berlin an die israelische Anwältin Lea Tsemel aus Jerusalem und an den palästinensischen Anwalt Mohammad Na'amneh aus Araba in Galiläa verliehen werden.

Auf der Veranstaltung am 5.2.2005 sollen auch darüber berichtet werden, wie sich der Konflikt zwischen Israel und Palästina in der anwaltlichen Praxis widerspiegelt.

Als FestrednerInnen werden Felicia Langer (israelische - jetzt in Tübingen lebende Anwältin, Trägerin des alternativen Nobelpreises und des ersten Hans-Litten-Preises der VDJ) und Prof. Dr. Norman Paech (Völkerrechtlicher aus Hamburg) auftreten.


Bei Presserückfragen wenden Sie sich an: Dr. Andreas Engelmann, Bundessekretär der VDJ, Tel.: 06971163438, E-Mail: bundessekretaer@vdj.de
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