Schaut auf diese Stadt: 240.000 Menschen demonstrierten zwischen Alex und Siegessäule #unteilbar für ›Solidarität statt Ausgrenzung – Für eine offene und freie Gesellschaft‹
Es rumort seit geraumer Zeit gegen schwere politische Unwuchten und Menschen in großer Zahl gehen gegen die zunehmende Entsolidarisierung, Ausgrenzung und Rechtsentwicklung wieder auf die Straße. Das war so beim Gipfel G20 in Hamburg, in München gegen "Ausgrenzungs"- und Polizeiaufgabengesetz, in Düsseldorf und anderen Orten gegen die geplanten Landespolizeigesetze und im Hambacher Forst gegen brachiale Waldrodung. Dass statt der eher vorsichtig unterschätzten Zahl von 40.000 nunmehr weit über 240.000 gekommen waren - zeitweilig war die gesamte Strecke vom Alex bis zur Siegessäule durchgängig ein Menschenstrom - hat nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ neue Signale gesetzt, die politisch zu deuten sind. "Neu ist", so ein Analyseansatz in DIE ZEIT vom 15.10.2018 - https://www.zeit.de/kultur/2018-10/unteilbar-demo-berlin-fluechtlinge-offene-gesellschaft - , "dass der Wille spürbar wurde, aus der Defensive zu kommen. Also nicht nur die Grundrechte und den Rechtsstaat als etwas Bestehendes gegen seine Feinde zu verteidigen, sondern auch Veränderungen in der Politik zu verlangen. Und zwar gerade deshalb, weil sich die große Koalition eben nicht als Bollwerk gegen Nationalismus und Reaktion erwiesen hat." Und weiter: "welche Politik wäre stattdessen möglich? Und welche politische Konstellation könnte das leisten?"
Das sind Fragen, die nach dieser Versammlung aufzugreifen und zu diskutieren sind.
Nachstehend die Erklärung des Bündnisses #UNTEILBAR vom 16.10.2018:
#UNTEILBAR: DAS ENDE DER SCHOCKSTARRE!
#unteilbar hat alle Erwartungen übertroffen. Wir haben gemeinsam gezeigt: Die solidarische Gesellschaft, sie ist da, sie zeigt sich – und das in aller Vielfalt.
Alle 242.000 Menschen, die am 13.10.2018 auf der Straße waren, und viele mehr haben verstanden, was gesellschaftlich auf dem Spiel steht, wenn Sozialstaat, Flucht und Migration weiterhin gegeneinander ausgespielt werden. Wir wissen, dass die weitere Einschränkung von Grund- und Freiheitsrechten, die permanenten Angriffe auf die Humanität, auf Menschenrechte und Religionsfreiheit Angriffe auf uns alle sind.
Der 13.10. war ein großer Tag. Denn wir sind zu Hunderttausenden gemeinsam auf die Straße gegangen für soziale Gerechtigkeit und gegen Diskriminierung, gegen den Rechtsruck und für eine freie und solidarische Gesellschaft. So, wie es ist, kann und darf es nicht bleiben! Gemeinsam wollen wir einen Aufstand der solidarischen Gesellschaft wagen!
CC-BY unteilbar.org, Stephan Guerra
Hier findet ihr weitere tolle Fotos von der Demo.
VIDEO DER ABSCHLUSSKUNDGEBUNG
An der Siegessäule haben wir gemeinsam eine Abschlusskundgebung erlebt, die uns alle tief bewegt und sehr ermutigt hat. Sechs Stunden Programm mit unzähligen Aktivist*innen, Musiker*innen und Künstler*innen. Weil es so eindrucksvoll war, so viel Kraft und so viel Hoffnung gibt, könnt ihr euch hier die gesamte Abschlusskundgebung anschauen. In der Beschreibung findet ihr die genauen Zeitangaben der einzelnen Beiträge. Weitere Videos findet ihr hier.
PRESSESPIEGEL
Wir haben es nicht nur auf die Straße, sondern auch auf alle Bildschirme und in alle Zeitungen geschafft – von der Tagesschau bis hin zur Washington Post! Hier eine Auswahl guter Artikel:
- Großdemonstration "#Unteilbar" in Berlin gegen Ausgrenzung und Rassismus (Tagesschau, 13.10.18)
- Zeit sich zu wehren (Zeit Online, 14.10.18)
- „Unteilbar“, überall, jeden Tag (taz, 15.10.18)
- Tens of thousands in Berlin protest racism, discrimination (The Washington Post, 13.10.18)
- Mobilisation massive contre le racisme dans les rues de Berlin (Le Monde, 13.10.18)
WIR BLEIBEN #UNTEILBAR
Aus dem vergangenen Samstag schöpfen wir Kraft, Freude und Entschiedenheit für die immensen Herausforderungen, die vor uns liegen. Dies war erst der Auftakt. Wie und in welcher Form wir weitermachen wollen, steht noch nicht fest. An Ideen und Impulsen mangelt es jedenfalls nicht. Um uns über nächste Ziele und Schritte zu verständigen, planen wir ein Treffen am 17. November in Berlin. Sobald wir dazu mehr sagen können, seid ihr die Ersten, die es erfahren!