BILDUNG - EIN MENSCHENRECHT
Juni 2008 In zahlreichen deutschen, europäischen und internationalen Normen wird die existenzielle Bedeutung von Bildung für alle Menschen anerkannt. So findet sich das Recht auf Bildung und Bildungsgerechtigkeit in vielen Katalogen von Grundrechten bzw. Menschenrechten. Zahlreiche Untersuchungen zu den Bildungsstandards, nicht zuletzt die PISA Studien, unterstreichen nachdrücklich, dass zwischen den gesetzlichen Bestimmungen und der bildungspolitischen Realität erhebliche Diskrepanzen bestehen. Gleichzeitig hat auch die öffentliche Sensibilität für die wachsende Bedeutung von Bildung nicht nur für die Verteilung von Armut und Reichtum, sondern insbesondere für die Entwicklung und Stärkung der Demokratie sowie für die Zukunft der Menschheit zugenommen.
In zahlreichen deutschen, europäischen und internationalen Normen wird die existenzielle Bedeutung von Bildung für alle Menschen anerkannt. So findet sich das Recht auf Bildung und Bildungsgerechtigkeit in vielen Katalogen von Grundrechten bzw. Menschenrechten. Zahlreiche Untersuchungen zu den Bildungsstandards, nicht zuletzt die PISA Studien, unterstreichen nachdrücklich, dass zwischen den gesetzlichen Bestimmungen und der bildungspolitischen Realität erhebliche Diskrepanzen bestehen. Gleichzeitig hat auch die öffentliche Sensibilität für die wachsende Bedeutung von Bildung nicht nur für die Verteilung von Armut und Reichtum, sondern insbesondere für die Entwicklung und Stärkung der Demokratie sowie für die Zukunft der Menschheit zugenommen.
Mit dieser Konferenz soll die Aufmerksamkeit insbesondere auf das Wechselverhältnis juristischer und politischer Aspekte des Rechts auf Bildung gelenkt werden:
- Das in jahrzehntelanger politischer Entwicklung durchgesetzte Normengerüst für mehr Bildungsgerechtigkeit
- Die bisherigen Anstrengungen, den Anspruch auf Bildung durchzusetzen
- Der Anspruch auf Chancengleichheit beim Zugang auf Bildung und die tatsächlich bestehende Ungleichheit
- Der Druck der neoliberalen Wirtschaftspolitik auf das Konzept der Chancengleichheit
- Die Europäisierung des Rechts und der Bildungspolitik und ihre Wirkung auf den Anspruch auf Bildung
- Auf die notwendigen bildungspolitischen Antworten auf Migration und Förderung ethnischer Minderheiten
Die Konferenz soll auch mehr Klarheit darüber schaffen, dass Bildungspolitik nicht in erster Linie neoliberalen Sachzwängen verpflichtet ist und die geltenden Rechtsnormen nicht nur rechtspolitisches Wunschdenken für mehr Bildungsgerechtigkeit enthalten. Es soll aber auch herausgearbeitet werden, in welchen Bereichen der Gesetzgeber tätig werden muss, damit die Rechtsprechung die bestehende Bildungsungerechtigkeit nicht noch weiter verstärkt.
Programmvorankündigung:
Termin:
4. Oktober 2008, 10:00 – 18:00 Uhr, Berlin, ver.di Bundesverwaltung,
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Sprachen: deutsch, englisch mit Simultanübersetzung
Veranstalter:
VDJ, EJDM, attac, BdWi, GEW, ver.di,
9:30 Uhr
Einlass
10:00 Uhr
Begrüßung: ver.di, VDJ
10:30 – 12:00 Uhr
1. Die juristische Dimension im Kampf gegen die
Ökonomisierung der Bildung – Grundsätzliches zum Verhältnis von Recht und Politik
Gute Bildung für alle - Bildungspolitische Reformpositionen der GEW
Ulrich Thöne, Frankfurt am Main/Berlin, Vorsitzender der GEW
Die juristische Dimension im Kampf gegen die Ökonomisierung der Bildung – Grundsätzliches zum Verhältnis von Recht und Politik
Prof.Dr.phil. Frank Deppe, Marburg
Politische Ökonomie der „Wissensgesellschaft“: Mit dem Markt zu mehr und besserer Bildung?
Dr. Ralf Ptak, Universität Köln, Institut für vergleichende Bildungsforschung und Sozialwissenschaften, Lehr- und Forschungsbereich Wirtschaftswissenschaft und Bildungsökonomie; Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats von Attac
Diskussion
12:00 – 13:00 Uhr
2. Recht und Bildungsgerechtigkeit
Das Recht auf Bildung – ein internationales Menschenrecht
Mona Motakef, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Essener Kolleg für Geschlechterforschung, Universität Duisburg-Essen
Verfassungsreform, Föderalismusreform
(Ungleichheit zwischen den Regionen)
Klemens Himpele, Wien, BdWi-Vorstand
Diskussion
13:00 – 14:00 Uhr
Mittagessen
14:00 – 15:30 Uhr
Ökonomische Aspekte wachsender Bildungsungleichheit - und ihre juristische Verstärkung
Gunter Quaißer, Frankfurt am Main, BdWi, Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik
Verallgemeinerung juristischer Erfahrungen im Kampf gegen Studiengebühren
Wilhelm Achelpöhler, Münster , Rechtsanwalt, Fachanwalt für Verwaltungsrecht, Anwalt des Aktionsbündnisses gegen Studiengebühren
Die politische und rechtliche Bindungswirkung des UN-Sozialpaktes
Konstantin Bender, Mainz (GEW, AG UN Sozialpakt)
Diskussion
15:30 – 16:00 Uhr
Pause
16:00 – 17:30 Uhr
3. Europäisierung – Migration - Integration
Rechtliche und politische Tendenzen der Integration europäischer Bildungssysteme am Beispiel des European Qualification Framework
Sonja Staack, Berlin, BdWi-Vorstand
Migration – Integration – Bildung
Professor Robert Dunbar, Aberdeen
Über den Zusammenhang von Herkunft und Zukunft - Schule in der Einwanderungsgesellschaft
Dr. Susanne Schwalgin, Braunschweig, Georg-Eckert Institut für internationale Schulbuchforschung
Diskussion
Teilnahmegebühr
10 €, GeringverdienerInnen (keine Teilnahmegebühr)